Walter Teltschik
Gedenksteinlegung

Gedenksteinlegung am 3. September 2016

Gedenkstein 13.09.2016
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Bericht für die "alte Heimat"
von Adrienne Teltschik

In einer kurzen, würdigen Feier am Schriesheimer Kopf - nahe dem Teltschik-Turm in Wilhelmsfeld - wurde ein Gedenkstein zu Ehren des 2015 verstorbenen Dr. Walter Teltschik am Dienstag, 13. September 2016, seiner Bestimmung übergeben.

Die weltweit verzweigte große Teltschik Familie hat damit ihrem großen Oberhaupt ein ehrendes Gedenken setzen wollen und diesen Stein errichten lassen. Nach eingeholter Genehmigung bei der Wilhelmsfelder Gemeinde fand nun heute diese Feier unter Beteiligung von Bürgermeister Hans Zellner und einigen Gemeinderäten aus Wilhelmsfeld, Bürgermeister Herold Pfeifer, Neckarsteinach und Prof. Peter Bannasch, Wilhelmsfeld, sowie einigen Mitgliedern des Teltschik-Familienrates und der Familie, die aus München, Franken und Württemberg angereist waren, statt. Die Witwe, Frau Dr. Karin Teltschik, hatte dankenswerter Weise dazu eingeladen, und noch weitere Wilhelmsfelder Freunde. Vertreten war auch die Presse der Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg.

Die Feier - mit einem kleinen Sektumtrunk begonnen - bei strahlendem "Kaiserwetter", wunderbar erholsam in der würzigen Luft auf dem Schriesheimer Kopf - sie war schlicht und einfach wunderschön. Dr. Norbert Teltschik, Nachfolger von Dr. Walter Teltschik in der nun jungen Riege des Familienrates, begrüßte kurz und herzlich und dankte Bürgermeister Zellner, für dieses heutige Zusammentreffen. Mit kurzen Worten schilderte er, wie wichtig es dem Familienrat und der Familie in Deutschland, Österreich und in Texas war, ein sichtbar bleibendes dankbares Gedächtnis für unseren Walter Teltschik zu stiften. Dieser Wunsch findet nun heute seine Erfüllung.

Bürgermeister Zellner fand in seiner kleinen Ansprache große Dankesworte an diesen großen Mäzen, Dr. Walter Teltschik, der durch die Stiftung des Teltschik-Turmes dem Höhenluftkurort Wilhelmsfeld eine besondere Bereicherung beschert hat. Der wunderschöne Turm wird nicht nur von Wilhelmsfelder Bürgern und Wanderern, sondern weit darüber hinaus, wahrgenommen. Und das zu allen Jahreszeiten.!
Wir danken Bürgermeister Zellner für den liebenswürdigen kleinen Sektumtrunk und das Festhalten des Anlasses durch das Eintragen in das "Goldene Buch" der Gemeinde Wilhelmsfeld.

Teilnehmer 13.09.2016
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Was will die Bestimmung dieses Gedenksteines in seiner Schlichtheit?
Dass man hier oben auf dem Schriesheimer Kopf neben dem aus Holz-und Stahl erbauten 35 Meter hohen Teltschik-Turm inne hält:
An seinem Fuß steht auf einer angebrachten Tafel u.a.:

"Zur Erinnerung an die 1945 verlorene Heimat im Sudetenland."

Bei der Einweihung des Turmes 2001 erinnerte Dr. Walter Teltschik an das 700 Jahre Bestehen der Teltschik-Familie - urkundlich 1301 belegt - und sprach den markanten Satz:

"Dieser Turm, den wir gestiftet haben, ist ein Zeichen des Dankes an unsere neue Heimat."

Zum Innehalten:

Hier knüpfte Prof. Peter Bannasch an und zeichnete Walter Teltschik "als Wanderer zwischen alter und neuer Heimat" - ich zitiere weiterhin:

"Das gilt für die Pflege der Dichtung Joseph von Eichendorffs..., dem er ein schriftliches Denkmal seiner alten Heimat in mehreren biografischen Texten setzte.
Besonders bemerkenswert ist, dass auf Initiative und mit wesentlicher finanzieller Vorleistung von Walter Teltschik, heimatvertriebene Zauchtler, die nach Ende des 2. Weltkriegs das Sudetenland verlassen mussten, im Jahre 2008 die einsturzgefährdete Evangelische Kirche in Zauchtel zu deren 150-jährigen Jubiläum wiederhergestellt und damit vor dem Verfall bewahrt haben.
Als Wanderer zwischen alter und neuer Heimat hat Walter Teltschik seine Sehnsucht nach der alten Heimat vielfach konstrukltiv verarbeitet und in eine Bereicherung seiner neuen und ebenso - im Falle der Zauchtler Kirche - auch seiner alten Heimat verwandelt."

In der neuen Heimat zeugt der Teltschik-Turm davon, das Eichendorff-Denkmal in Neckargmünd und das Eichendorff-Museum in Neckarsteinach.
Aber nicht nur da, sondern sein großes Engagement auch auf kulturellem Gebiet, und da sprach Prof. Bannasch von dem großen Mäzen, der zur Gründung des Wilhelmsfelder Kirchen- und Kammermusikvereins Vereins wesentlich beigetragen und bis zu seinem Tode großzügig finanziell förderte. Es kam zu vielen Kantaten-Gottesdiensten, Sinfonie- und Kammerkonzerten, sowie literarisch-musikalischen Veranstaltungen.
In seinem Schlußsatz sprach Prof. Bannasch "von einem Vorbild für gelungene Integration, dessen Würdigung durch einen Gedenkstein in diesen Tagen hoch aktuell ist. Der Stifterfamilie Teltschik gebührt dafür großer Dank,."

Bürgermeister Herold Pfeifer, Neckarsteinach, der sich Dr. Walter Teltschik innerlich verbunden fühlte, zeigte auf, welche Bedeutung und geschichtliche Bereicherung das kleine schmucke Eichendorff-Museum in Neckarsteinach sei, neben dem Eichendorff-Denkmal, ebenfalls von Dr. Walter Teltshik gestiftet, am Fuße des Dilsbergs in Neckargmünd. Im Namen von Bürgermeister Frank Volk spreche er hiermit auch dessen Dank dafür aus.

Für uns Familienangehörige jedoch bleibt das dankbare Gedenken an Dr. Walter Teltschik, "unseren Walter", dem wir das Zusammenführen der großen weltweit zerstreuten Teltschik-Familie verdanken mit ihren im Fünf-Jahresrhythmus stattfindenden großen Familientagen, jeweils im Wechsel in Deutschland oder Texas. Dazu die umfassende große Familienchronik und den Stammbaum, gezeichnet von Vetter Robert Teltschik. Das würdigte nun für die Familie in herzlich liebevollen Worten Dr. Norbert Teltschik, Nachfolger von Dr. Walter Teltschik.

Hier oben am Schriesheimer Kopf lebt sein Impuls zu den von der Gemeinde jährlich veranstalteten großen Teltschik-Turm-Festen mit ihren beliebten Aktivitäten und Angeboten für Jung und Alt.

Für Dr. Walter Teltschik, selbst ein großer naturverbundener Wanderer, war die Errichtung des Turmes wichtig, um Menschen von der Höhe des Turmes die wunderbare Welt und Weite der Schönheit des Landes sehen und erleben zu lassen.

Menschen hinterlassen Spuren ihres Lebens. Dr. Walter Teltschik tat es in vielfältiger Weise.

Hier oben am Schriesheimer Kopf der Teltschik-Turm, und unten im Neckartal das Eichendorff-Denkmal, in Neckarsteinach das Eichendorff-Museum.
Letzteres hat er sich in seinen späten Jahren zur Herzenssache gemacht.
Als kleiner Bub, im einstigen Ferienschloß des großen schlesischen Dichters, Joseph Freiherr von Eichendorff, in Sedlnitz im Sudetenland aufgewachsen, war ihm dieser mit seinem "Aus dem Leben eines Taugenichts" und der Sedlnitzer Straße dazu, schon früh vertraut.
Da der Lebensweg des Freiherrn von Eichendorff auch maßgeblich durch dessen Studium in Heidelberg beeinflusst wurde, hat nun Dr. Walter Teltschik diesen Spuren nachgespürt, sie zu neuem Leben erweckt, und das Eichendorff-Museum gestiftet.

Soweit nun das Innehalten, zu dem dieser schlichte Gedenkstein - ein Findling aus rotem Sandstein - einlädt mit den Worten:

"Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus"
Joseph von Eichendorff

Zu Ehren des großen
Stifters und Mäzen
Dr. Walter Teltschik
1928 - 2015
Die Teltschik-Familie und Freunde
aus Deutschland und Österreich.
Die Teltschik Familie aus Texas/USA

Errichtet 2016